Die Kolonisierung des amerikanischen Kontinents stellte die meist europäischen Einwanderer unter anderem vor folgende Herausforderung: Wie sollte die Siedlung heißen, die sie gedachten zu gründen? Welchen Namen soll der Fluß tragen, der durch sie hindurch fliesst? Wie nennt man den Berg am Horizont, wie das Tal? In Abhängigkeit vom Besiedlungszeitpunkt und von der Region haben sich folgende Herangehensweisen als günstig erwiesen: Man fragt die Ureinwanderer oder man nennt den großen Fluss einfach Rio Grande – was so viel heißt wie großer Fluss. Dass der Ureinwanderer nicht notwendigerweise kreativer war, belegen die Wasserfälle Iguazu. Denn frei aus der Tupi-Sprache übersetzt heißt das eben auch nur „Grosses Wasser“.
Im Anchluss an die der grobe Orientierung dienenden Erstbenamung kamen dann zügig populäre Heilige ins Spiel, z.B. Santiago de Chile, … de Cuba etc. (Hl. Jakob von …). Als das Zeitalter der Aufklärung näher rückte mussten herausgehobene Persönlichkeiten der Wissenschaften dran glauben. Einer von ihnen war Perito Moreno, ein argentinischer Universalgelehrter, wobei der Zusatz Perito für „Experte“ steht. Seine Expertise ging so weit, dass heute eine Stadt, ein Nationalpark und eben eine Gletscherzunge seinen Namen tragen. Das Besondere an diesem Gletscher ist nun, dass man ihn trockenen Fußes erreichen kann und dass er heute noch weiter wächst.
Wir näherten uns dem Unesco-Weltnaturerbe über eine verspielte Asphaltstraße, die sich am Ufer des Gletschersees entlang schlängelte. Eine willkommene Abwechselung zu den per Lineal gezogenen Verbindungsstraßen Argentiniens. Noch wirkte er wie andere Gletscher, die wir aus der Ferne betrachten durften.
Hölzerne Laufstege erleichtern die letzten Kilometer des Zugangs und rechtfertigen das Eintrittsentgelt. Nun entwichen uns die ersten Ohhh.. und Ahh… Laute.
Ich könnte jetzt Fakten nennen wie z.B. eine Höhe von rund 180 Metern usw. Das würde aber nichts erklären. Besser, man fährt mal hin und sieht sich das an! Der Grössenvergleich mit den Besuchern auf den Stegen (unten links) macht es deutlicher.
Mit einem Teleobjektiv kann man die Details der Baisertorte ins rechte Licht rücken – ein blaues Licht von besonderer Ausstrahlung!
Es war schon Nachmittag und auf die Wärme der Mittagssonne antwortete der Gletscher mit einem erschütternden Knacken, das in Mark und Bein fuhr. Dem folgte stets ein Raunen aus den Reihen auf der Zuschauertribüne. Mit etwas Glück war die Kamera bereit und der Augenblick, in dem sich ein großes Stück Eis löste und mit einem gewaltigen Getöse in das Wasser klatschte, ließ sich einfangen. Schiffshohe Wellen breiteten sich daraufhin ringförmig um die strudelnde Stelle auf der Oberfläche des Sees aus.
Aber der gute Perito Moreno hätte das sicher fachlich anspruchsvoller erläutert…
Was sind das für tolle Fotos?!?! Wahnsinnig schön! Danke!
Danke für Deine Treue!
Beeindruckende Bilder!
Sooooo schöne Fotos! Da will ich auch hin!
oooooooh … aaaaaaah!